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Brustkrebs beim Mann

Aktualisiert: 14. Aug.


Brustkrebs beim Mann ist eine seltene Erkrankung aber ernste Erkrankung.

Er macht etwa 1% aller Brustkrebsfälle aus. Obwohl Brustkrebs bei Frauen viel häufiger vorkommt, können auch Männer an dieser Krankheit erkranken, da auch sie Brustdrüsengewebe besitzen.


Die Symptome bei Männern ähneln denen bei Frauen und können Brustverhärtungen, Knoten, Hautveränderungen oder Ausfluss aus der Brustwarze umfassen.


  • Inzidenzrate: Die Inzidenzrate für Brustkrebs bei Männern beträgt weltweit etwa 1 Fall pro 100.000 Männer pro Jahr.

  • Alter: Die meisten Fälle treten bei Männern über 60 Jahren auf, wobei das Durchschnittsalter bei Diagnose etwa 70 Jahre beträgt.


Risikofaktoren


  • Alter: Männer über 60 Jahre haben ein höheres Risiko.

  • Genetik: Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen erhöhen das Risiko. Männer mit einer Familienanamnese von Brustkrebs sollten besonders wachsam sein.

  • Hormonelle Faktoren: Ein höherer Östrogenspiegel kann das Risiko erhöhen. Dies kann durch Fettleibigkeit, bestimmte Lebererkrankungen oder hormonelle Therapien verursacht werden.

  • Strahlenexposition: Vorherige Strahlenbehandlungen im Brustbereich erhöhen das Risiko.

  • Klinefelter-Syndrom: Diese genetische Störung, bei der Männer ein zusätzliches X-Chromosom haben, erhöht das Risiko.


Symptome


  • Knoten oder Schwellung in der Brust: Dies ist das häufigste Symptom. Oft ist der Knoten schmerzlos.

  • Veränderungen der Brustwarze: Einziehen, Rötung oder Ausfluss.

  • Hautveränderungen: Rötungen, Faltenbildung oder eine Vertiefung der Haut über der Brust.

  • Vergrößerte Lymphknoten: Besonders in der Achselhöhle.


Diagnose


Die Diagnose von Brustkrebs bei Männern erfolgt in der Regel durch:

  • Körperliche Untersuchung: Abtasten der Brust und Lymphknoten.

  • Bildgebende Verfahren: Mammographie oder Ultraschall.

  • Biopsie: Entnahme einer Gewebeprobe zur Untersuchung auf Krebszellen.


Behandlung


Die Behandlung von Brustkrebs bei Männern ähnelt der bei Frauen und kann umfassen:

  • Chirurgie: Entfernung des Tumors oder der gesamten Brust (Mastektomie).

  • Strahlentherapie: Zur Zerstörung von Krebszellen nach der Operation.

  • Chemotherapie: Einsatz von Medikamenten zur Zerstörung von Krebszellen.

  • Hormontherapie: Besonders relevant, wenn der Krebs hormonrezeptor-positiv ist.

  • Zielgerichtete Therapien: Abhängig von spezifischen Eigenschaften des Tumors.


Prognose


Die Prognose hängt vom Stadium des Krebses zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Da Brustkrebs bei Männern selten ist, wird er oft später erkannt, was die Prognose verschlechtern kann. Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind daher entscheidend.


Prävention und Früherkennung


Männer mit einem hohen Risiko (z.B. genetische Veranlagung) sollten regelmäßige Untersuchungen in Erwägung ziehen. Ein gesunder Lebensstil mit Gewichtskontrolle, Vermeidung von Alkoholmissbrauch und regelmäßiger körperlicher Aktivität kann ebenfalls helfen, das Risiko zu senken.

Bei Verdacht auf Brustkrebs oder wenn Symptome auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.


Wohin können sich Männer wenden, wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht?


Wenn ein Mann den Verdacht hat, an Brustkrebs erkrankt zu sein, gibt es mehrere Anlaufstellen, an die er sich wenden kann:


1. Hausärztin oder Hausarzt (AllgemeinmedizinerIn)

  • Der erste Schritt ist meist der Besuch bei der Hausärztin bzw. dem Hausarzt. Diese/r kann eine erste körperliche Untersuchung durchführen und bei Verdacht auf Brustkrebs Überweisungen an Spezialisten ausstellen.


2. UrologIn oder GynäkologIn

  • Obwohl GynäkologInnen üblicherweise auf Frauen spezialisiert sind, haben einige Erfahrung mit Brustkrebs bei Männern und können entsprechend beraten. UrologInnen könnten ebenfalls relevante Untersuchungen veranlassen oder an SpezialistInnen überweisen.


3. OnkologIn

  • OnkologInnen sind auf die Behandlung von Krebs spezialisiert und können nach einer Diagnose die weitere Behandlung planen und koordinieren.


4. Spezialisierte Brustzentren

  • In Deutschland gibt es zertifizierte Brustzentren, die auf die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs spezialisiert sind. Diese Zentren bieten eine umfassende Betreuung durch ein multidisziplinäres Team von FachärztInnen.

  • Männer können sich direkt an ein Brustzentrum wenden, um eine spezialisierte Untersuchung und Beratung zu erhalten.


5. Kliniken und Krankenhäuser mit onkologischen Abteilungen

  • Viele Krankenhäuser haben onkologische Abteilungen, die sich auf Krebs spezialisiert haben. Hier können Männer eine umfassende Diagnose und Behandlung erhalten.


6. Psychosoziale Beratungsstellen

  • Bei Verdacht oder nach der Diagnose von Brustkrebs kann es hilfreich sein, psychosoziale Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Viele Kliniken und Krebsberatungsstellen bieten psychologische Unterstützung an.


7. Selbsthilfegruppen und Organisationen (Ansprechstellen siehe unten)


8. Hotlines und Online-Beratung

  • Krebsinformationsdienst (KID): Dieser Dienst bietet telefonisch (0800 420 30 40) und online umfassende Informationen und Beratung rund um das Thema Krebs, einschließlich Brustkrebs bei Männern.

  • Onko-Internetportal: Eine Plattform der Deutschen Krebsgesellschaft, die Informationen und Beratung zu Krebserkrankungen anbietet.


Schritte zur weiteren Untersuchung


  • Bildgebende Verfahren: Nach der ersten Untersuchung könnten Bildgebungsverfahren wie eine Mammographie oder ein Ultraschall angeordnet werden.

  • Biopsie: Bei einem verdächtigen Befund wird eine Gewebeprobe entnommen, um die Diagnose zu bestätigen.


Männer sollten nicht zögern, bei einem Verdacht auf Brustkrebs medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da eine frühzeitige Diagnose die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung deutlich verbessert.


Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Männer mit Brustkrebs?


Die Behandlung von Brustkrebs bei Männern ähnelt der Therapie bei Frauen, jedoch gibt es einige Besonderheiten aufgrund der seltenen Natur der Erkrankung. Die Wahl der Therapie hängt vom Stadium des Krebses, der Art des Tumors und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Hier sind die wichtigsten Therapiemöglichkeiten:


Chirurgie

  • Mastektomie: Die häufigste chirurgische Behandlung bei Männern mit Brustkrebs ist die Mastektomie, bei der die gesamte Brust entfernt wird. Da Männer in der Regel weniger Brustgewebe haben, wird oft die gesamte Brustdrüse entfernt.

  • Sentinel-Lymphknotenbiopsie: Diese Methode wird angewendet, um zu überprüfen, ob der Krebs sich auf die Lymphknoten ausgebreitet hat. Bei einem positiven Befund könnte eine weitere Entfernung der Lymphknoten (Axilladissektion) erforderlich sein.


Strahlentherapie

  • Nach der Operation kann eine Strahlentherapie angewendet werden, um verbliebene Krebszellen in der Brustwand oder den Lymphknoten zu zerstören und das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren. Dies ist besonders relevant, wenn der Tumor groß war oder der Krebs in die Lymphknoten gestreut hat.


Chemotherapie

  • Die Chemotherapie wird oft nach der Operation (adjuvante Chemotherapie) verabreicht, insbesondere wenn der Krebs ein höheres Rückfallrisiko hat. Sie kann auch vor der Operation (neoadjuvante Chemotherapie) eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern.

  • Bei fortgeschrittenem Brustkrebs, der sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat, kann die Chemotherapie helfen, das Tumorwachstum zu kontrollieren und Symptome zu lindern.


Hormontherapie

  • Da die meisten männlichen Brustkrebse hormonabhängig sind (hormonrezeptor-positiv), ist die Hormontherapie eine wichtige Behandlungsoption.

  • Tamoxifen: Dies ist das häufigste Medikament, das verwendet wird, um Östrogenrezeptoren zu blockieren und das Tumorwachstum zu hemmen.

  • Aromatasehemmer und GnRH-Analoga: Diese Medikamente reduzieren die Menge an Östrogen im Körper und können in bestimmten Fällen eingesetzt werden.


Zielgerichtete Therapie

  • HER2-positive Tumoren: Wenn der Tumor HER2-positiv ist, kann eine zielgerichtete Therapie mit Medikamenten wie Trastuzumab (Herceptin) eingesetzt werden. Diese Medikamente blockieren die HER2-Proteine, die das Tumorwachstum fördern.

  • CDK4/6-Inhibitoren: Diese Medikamente können in Kombination mit einer Hormontherapie bei fortgeschrittenem Brustkrebs eingesetzt werden.


Immuntherapie

  • Obwohl die Immuntherapie bei Brustkrebs bei Männern weniger häufig eingesetzt wird, kann sie in bestimmten Fällen, insbesondere bei fortgeschrittenem Krebs, eine Option sein. Diese Therapie hilft dem Immunsystem, Krebszellen gezielt anzugreifen.


Klinische Studien

  • Männer mit Brustkrebs können von der Teilnahme an klinischen Studien profitieren, die Zugang zu neuen und experimentellen Therapien bieten.


Supportive Therapie

  • Psychosoziale Unterstützung: Eine Krebsdiagnose ist emotional belastend, und psychosoziale Unterstützung sowie psychologische Beratung können helfen, mit der Krankheit umzugehen.

  • Physiotherapie: Nach einer Operation kann Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit der betroffenen Schulter und des Arms zu verbessern und Lymphödeme zu vermeiden.


Nachsorge

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Diese können bildgebende Verfahren, Bluttests und körperliche Untersuchungen umfassen.


Die Behandlung von Brustkrebs bei Männern erfordert eine individuelle Herangehensweise, die auf die spezifischen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Patienten abgestimmt ist.

Ein multidisziplinäres Team von FachärztInnen ist oft an der Entwicklung und Umsetzung des Behandlungsplans beteiligt.


Therapien für Männer mit metastasiertem Brustkrebs


Bei Männern mit metastasiertem Brustkrebs, also Brustkrebs, der sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat, sind die Therapiemöglichkeiten darauf ausgerichtet, das Tumorwachstum zu kontrollieren, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Da eine Heilung in diesem Stadium meist nicht mehr möglich ist, liegt der Fokus auf einer palliativen Behandlung. Hier sind die wichtigsten Therapien:


Hormontherapie

  • Tamoxifen: Dieses Medikament blockiert Östrogenrezeptoren und wird häufig eingesetzt, da die meisten männlichen Brustkrebse hormonrezeptor-positiv sind.

  • Aromatasehemmer (z.B. Anastrozol, Letrozol, Exemestan): Diese Medikamente reduzieren die Produktion von Östrogen im Körper, das das Tumorwachstum fördern könnte.

  • GnRH-Analoga (z.B. Goserelin, Leuprorelin): Diese Medikamente unterdrücken die Produktion von Testosteron, das im Körper zu Östrogen umgewandelt werden kann.

  • Fulvestrant: Ein Östrogenrezeptor-Antagonist, der den Abbau von Östrogenrezeptoren beschleunigt und dadurch die Wirkung von Östrogen blockiert.


Chemotherapie

  • Die Chemotherapie wird häufig eingesetzt, wenn der Krebs nicht mehr auf die Hormontherapie anspricht oder wenn der Krebs hormonrezeptor-negativ ist. Ziel ist es, das Wachstum der Tumorzellen zu hemmen und deren Ausbreitung zu verhindern.

  • Standard-Chemotherapeutika: Dazu gehören Medikamente wie Paclitaxel, Docetaxel, Doxorubicin und Capecitabin.

  • Die Auswahl der Chemotherapeutika hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der früheren Behandlungen und der allgemeinen Gesundheit des Patienten.


Zielgerichtete Therapie

  • HER2-positive Tumoren: Wenn der Krebs HER2-positiv ist, kann eine zielgerichtete Therapie mit Medikamenten wie Trastuzumab (Herceptin) oder Pertuzumab eingesetzt werden.

  • CDK4/6-Inhibitoren (z.B. Palbociclib, Ribociclib): Diese Medikamente werden oft in Kombination mit einer Hormontherapie verwendet und zielen auf Proteine ab, die das Zellwachstum regulieren.

  • mTOR-Inhibitoren (z.B. Everolimus): In Kombination mit Aromatasehemmern kann dieses Medikament bei hormonrezeptor-positivem und HER2-negativem Brustkrebs eingesetzt werden.


Strahlentherapie

  • Die Strahlentherapie kann bei metastasiertem Brustkrebs zur Linderung von Symptomen wie Knochenschmerzen eingesetzt werden. Sie zielt darauf ab, Tumoren zu verkleinern und Schmerzen zu lindern, die durch Metastasen verursacht werden.


Immuntherapie

  • Die Immuntherapie ist bei Brustkrebs weniger etabliert, aber in einigen Fällen, insbesondere bei sogenannten Triple-negativen Brustkrebsen, könnte sie eine Option sein. Medikamente wie Pembrolizumab, die das Immunsystem dazu anregen, Krebszellen anzugreifen, werden in spezifischen Situationen eingesetzt.


Knochen-stabilisierende Medikamente

  • Bisphosphonate (z.B. Zoledronsäure) oder Denosumab: Diese Medikamente werden bei Knochenmetastasen eingesetzt, um Knochenschwund zu verhindern und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren.


Palliative Pflege

  • Die Palliativmedizin spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von metastasiertem Brustkrebs. Sie konzentriert sich auf die Linderung von Symptomen, die Verbesserung der Lebensqualität und die Unterstützung von Patienten und deren Familien.

  • Schmerzmanagement, Symptomkontrolle und psychosoziale Unterstützung sind wesentliche Bestandteile der palliativen Pflege.


Klinische Studien

  • Patienten mit metastasiertem Brustkrebs können von der Teilnahme an klinischen Studien profitieren, die neue und innovative Behandlungsansätze testen. Diese Studien können Zugang zu experimentellen Therapien bieten, die sonst nicht verfügbar wären.


Kombinationstherapien


Oft wird eine Kombination verschiedener Therapien eingesetzt, um die bestmögliche Kontrolle über den Krebs zu erreichen. Die Therapiepläne werden individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst, wobei Faktoren wie Tumoreigenschaften, vorherige Behandlungen und allgemeiner Gesundheitszustand berücksichtigt werden.


Für Männer mit metastasiertem Brustkrebs ist eine personalisierte und ganzheitliche Behandlungsstrategie entscheidend. Die regelmäßige Zusammenarbeit mit einem spezialisierten onkologischen Team ist notwendig, um die Behandlung an den Verlauf der Erkrankung anzupassen und die Lebensqualität zu erhalten.


Laborwerte, die Männer mit Metastasiertem Brustkrebs kennen sollten


Männer mit metastasiertem Brustkrebs sollten sich der Bedeutung bestimmter Laborwerte bewusst sein, da diese wichtige Informationen über den Verlauf der Erkrankung, die Reaktion auf die Behandlung und mögliche Nebenwirkungen liefern können. Hier sind die wichtigsten Laborwerte und Parameter, die überwacht werden sollten:


Tumormarker

  • CA 15-3 und CA 27-29: Diese Tumormarker werden oft zur Überwachung des Fortschreitens von Brustkrebs verwendet. Ein Anstieg kann auf ein Fortschreiten der Erkrankung hinweisen, während ein Rückgang auf eine erfolgreiche Therapie hindeutet.

  • CEA (Carcinoembryonales Antigen): Dieser Marker wird ebenfalls zur Überwachung eingesetzt, insbesondere bei metastasiertem Brustkrebs.


Hormonrezeptorstatus

  • Östrogenrezeptor (ER) und Progesteronrezeptor (PR): Bei metastasiertem Brustkrebs wird der Hormonrezeptorstatus des Tumors regelmäßig überprüft, da er die Entscheidung für oder gegen eine Hormontherapie beeinflusst.


HER2-Status

  • Der HER2-Status bestimmt, ob eine zielgerichtete Therapie mit HER2-Inhibitoren wie Trastuzumab eingesetzt werden kann. Dieser Status sollte bei einer metastasierten Erkrankung erneut überprüft werden, da sich der HER2-Status ändern kann.


Blutbild

  • Hämoglobin (Hb): Niedrige Werte können auf Anämie hinweisen, die durch den Krebs oder die Behandlung verursacht sein kann.

  • Leukozyten (Weiße Blutkörperchen): Eine Reduktion kann auf eine Knochenmarkssuppression durch Chemotherapie hinweisen und erhöht das Infektionsrisiko.

  • Thrombozyten (Blutplättchen): Niedrige Werte können zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, insbesondere wenn Chemotherapie oder Knochenmetastasen vorliegen.


Leberwerte

  • ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase): Diese Enzyme werden überwacht, um die Leberfunktion zu beurteilen, insbesondere wenn Metastasen in der Leber vorliegen oder wenn bestimmte Medikamente angewendet werden, die die Leber belasten können.

  • Alkalische Phosphatase (AP): Ein Anstieg kann auf Leber- oder Knochenmetastasen hinweisen.


Nierenfunktion

  • Kreatinin und GFR (glomeruläre Filtrationsrate): Diese Werte werden überwacht, um sicherzustellen, dass die Nierenfunktion ausreichend ist, insbesondere bei Chemotherapie, die die Nieren belasten kann.


Knochenstoffwechsel

  • Kalzium: Erhöhte Kalziumwerte (Hyperkalzämie) können bei Knochenmetastasen auftreten und sind ein Warnsignal für mögliche Komplikationen.

  • Vitamin D: Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für die Knochengesundheit, besonders bei Patienten mit Knochenmetastasen oder bei der Einnahme von Knochen-stabilisierenden Medikamenten wie Bisphosphonaten oder Denosumab.


Entzündungsmarker

  • CRP (C-reaktives Protein): Ein unspezifischer Marker für Entzündungen im Körper, der bei Krebs oder Infektionen erhöht sein kann.

  • ESR (Erythrozytensedimentationsrate): Ein weiterer Entzündungsmarker, der bei Krebspatienten überwacht werden kann.


Elektrolyte

  • Natrium, Kalium, Magnesium: Diese Elektrolyte sollten regelmäßig überprüft werden, da Ungleichgewichte durch die Erkrankung selbst oder durch die Therapie verursacht werden können und schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können.


LDH (Laktatdehydrogenase)

  • LDH ist ein Enzym, das in vielen Geweben vorkommt. Erhöhte Werte können auf Gewebeschäden, Tumoraktivität oder Metastasen hinweisen und werden oft bei Patienten mit fortgeschrittenem Krebs überwacht.


Albumin

  • Ein niedriger Albuminspiegel kann ein Zeichen für Mangelernährung oder eine schlechte Prognose bei metastasiertem Krebs sein. Albumin wird auch verwendet, um den allgemeinen Ernährungszustand des Patienten zu bewerten.


Alkalische Phosphatase (AP) und Kalzium

  • Diese Werte werden häufig bei Patienten mit Knochenmetastasen überwacht, da sie auf eine erhöhte Knochenturnoverrate hinweisen können.


Regelmäßige Überwachung


Die regelmäßige Überprüfung dieser Laborwerte ist entscheidend für die Anpassung der Therapie und die rechtzeitige Erkennung von Komplikationen. Männer mit metastasiertem Brustkrebs sollten eng mit ihrem onkologischen Team zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese Werte regelmäßig überwacht und interpretiert werden.


Parameter, die die Tumoraggressivität anzeigen


Die Aggressivität eines Tumors kann durch verschiedene Parameter und Marker bestimmt werden, die auf das Wachstumspotenzial, die Ausbreitung und die Prognose des Krebses hinweisen. Bei Brustkrebs, einschließlich Brustkrebs bei Männern, sind folgende Parameter besonders wichtig:


Tumorgrad (Grading)

  • Histologischer Grad: Der Tumorgrad wird durch die Untersuchung der Tumorzellen unter dem Mikroskop bestimmt. Er gibt an, wie stark die Tumorzellen von normalen Zellen abweichen:

    • G1 (niedriggradig): Gut differenzierte Zellen, die normalen Zellen sehr ähnlich sind und in der Regel langsamer wachsen.

    • G2 (mäßiggradig): Mäßig differenzierte Zellen, die eine Zwischenform zwischen G1 und G3 darstellen.

    • G3 (hochgradig): Schlecht differenzierte Zellen, die wenig Ähnlichkeit mit normalen Zellen haben und schneller wachsen sowie sich aggressiver verhalten.


Tumorgröße

  • Größere Tumoren sind oft aggressiver und haben ein höheres Potenzial, sich auf andere Körperteile auszubreiten. Die Tumorgröße ist auch ein Bestandteil des TNM-Staging-Systems, das das Ausmaß der Krebserkrankung beschreibt.


Lymphknotenbefall

  • Lymphknotenstatus: Die Anzahl der betroffenen Lymphknoten ist ein starker Indikator für die Aggressivität des Tumors. Ein positiver Lymphknotenstatus (d.h. der Krebs hat sich auf die Lymphknoten ausgebreitet) weist auf eine höhere Wahrscheinlichkeit hin, dass sich der Krebs auf andere Körperteile ausgebreitet hat.


Ki-67-Proliferationsindex

  • Ki-67: Dies ist ein Marker für die Zellproliferation. Ein hoher Ki-67-Wert deutet auf eine hohe Teilungsrate der Tumorzellen hin, was auf eine größere Tumoraggressivität hindeutet. Ein Wert über 20-30% gilt oft als Hinweis auf einen aggressiveren Tumor.


Hormonrezeptorstatus

  • Östrogenrezeptor (ER) und Progesteronrezeptor (PR): Tumoren, die negativ für diese Rezeptoren sind, sind in der Regel aggressiver, da sie weniger auf Hormontherapien ansprechen.

  • Triple-negativer Status: Tumoren, die weder ER, PR noch HER2 exprimieren (sogenannte Triple-negative Tumoren), sind oft aggressiver und haben eine schlechtere Prognose, da sie weniger Therapieoptionen haben.


HER2-Status

  • HER2-positiv: Tumoren, die das HER2-Protein überexprimieren neigen dazu, aggressiver zu sein und schneller zu wachsen. Diese Tumoren können jedoch auf zielgerichtete Therapien wie Trastuzumab ansprechen, was die Behandlungschancen verbessert.


Genetische Marker

  • BRCA1/BRCA2-Mutationen: Tumoren, die aufgrund von BRCA1- oder BRCA2-Mutationen entstehen, können aggressiver sein. Diese Mutationen sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Brust- und Eierstockkrebs verbunden und beeinflussen die Behandlungsstrategie.

  • P53-Mutationen: Mutationen im Tumorsuppressorgen P53 können auf einen aggressiveren Tumor hindeuten, da P53 eine wichtige Rolle in der Kontrolle des Zellzyklus und der Apoptose spielt.


Angiogenese-Marker

  • Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF): Ein hoher VEGF-Wert zeigt an, dass der Tumor aktiv neue Blutgefäße bildet, um sein Wachstum zu unterstützen. Dies kann auf eine aggressivere Krankheit hinweisen, da die Tumorversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff verbessert wird.

Molekulare Subtypen (Genexpressionsprofile)

  • Luminal A: Tumoren sind in der Regel weniger aggressiv, hormonrezeptor-positiv und haben eine gute Prognose.

  • Luminal B: Tumoren sind hormonrezeptor-positiv, aber oft aggressiver als Luminal A-Tumoren, da sie eine höhere Proliferationsrate und oft eine niedrigere Hormonrezeptor-Expression haben.

  • HER2-enriched: Diese Tumoren sind HER2-positiv, hormonrezeptor-negativ und neigen dazu, aggressiver zu sein.

  • Basal-like: Oft als Triple-negativ bezeichnet, diese Tumoren sind aggressiv, mit einer schlechten Prognose und begrenzten Therapieoptionen.


Invasivität des Tumors

  • Invasiver vs. nicht-invasiver Tumor: Invasive Tumoren haben das Potenzial, in umliegendes Gewebe einzudringen und sich über die Blut- und Lymphbahnen zu metastasieren. Nicht-invasive Tumoren (z.B. DCIS – Duktales Carcinoma in situ) sind auf die Milchgänge beschränkt und gelten als weniger aggressiv.


Bedeutung der Kombination dieser Parameter


Die Aggressivität eines Tumors wird oft durch eine Kombination dieser Parameter bewertet. Ein multidisziplinäres Team, einschließlich Onkologen, Pathologen und Radiologen, berücksichtigt all diese Faktoren, um die Prognose zu bewerten und den besten Behandlungsansatz zu planen.


Ansprechstellen in Österreich und Deutschland für Männer mit Metastasiertem Brustkrebs


Männer mit metastasiertem Brustkrebs können sich in Österreich und Deutschland an verschiedene spezialisierte Einrichtungen wenden, um Unterstützung und Behandlung zu erhalten. Diese Anlaufstellen bieten umfassende medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung und oft auch Zugang zu klinischen Studien.


Österreich

Universitätskliniken


Medizinische Universität Wien – AKH Wien

  • Abteilung für Onkologie

  • Adresse: Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien

  • Webseite: Onkologie AKH Wien

  • Beschreibung: Die Onkologie des AKH Wien bietet spezialisierte Betreuung und Therapie für Männer mit Brustkrebs, einschließlich metastasierter Formen.


Universitätsklinikum Graz

  • Klinische Abteilung für Onkologie

  • Adresse: Auenbruggerplatz 15, 8036 Graz

  • Webseite: Universitätsklinikum Graz

  • Beschreibung: Bietet umfassende onkologische Betreuung, einschließlich modernster Therapiemethoden für metastasierten Brustkrebs.


Universitätsklinikum Innsbruck

  • Abteilung für Innere Medizin V (Hämatologie und Onkologie)

  • Adresse: Anichstraße 35, 6020 Innsbruck

  • Webseite: UKI Onkologie

  • Beschreibung: Diese Abteilung bietet spezialisierte Behandlungen für verschiedene Krebsarten, einschließlich Brustkrebs bei Männern.


Selbsthilfegruppen und Organisationen


Krebshilfe Österreich

  • Webseite: Krebshilfe Österreich

  • Beschreibung: Bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Männer mit Brustkrebs, einschließlich spezieller Angebote für metastasierten Krebs.


Selbsthilfegruppe Männer mit Brustkrebs Österreich

  • Webseite: Selbsthilfegruppen

  • Beschreibung: Unterstützung und Austausch für betroffene Männer. Gruppen bieten auch Informationen und psychosoziale Unterstützung.


Deutschland

Universitätskliniken und spezialisierte Zentren


Universitätsklinikum Heidelberg

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)

  • Adresse: Im Neuenheimer Feld 460, 69120 Heidelberg

  • Webseite: NCT Heidelberg

  • Beschreibung: Bietet spezialisierte Therapien und klinische Studien für Männer mit Brustkrebs.


Charité – Universitätsmedizin Berlin

  • Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie

  • Adresse: Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

  • Webseite: Charité Onkologie

  • Beschreibung: Führendes Zentrum für die Behandlung von Krebs, einschließlich Brustkrebs bei Männern.


Universitätsklinikum München (LMU)

  • Klinikum der Universität München – Brustzentrum

  • Adresse: Marchioninistraße 15, 81377 München

  • Webseite: Brustzentrum LMU

  • Beschreibung: Spezialisierte Behandlung und Beratung für Männer mit Brustkrebs, auch im fortgeschrittenen Stadium.


Universitätsklinikum Köln

  • Centrum für Integrierte Onkologie (CIO)

  • Adresse: Kerpener Str. 62, 50937 Köln

  • Webseite: CIO Köln

  • Beschreibung: Bietet spezialisierte, multidisziplinäre Behandlungsansätze für Krebspatienten.


Selbsthilfegruppen und Organisationen


Männer mit Brustkrebs e.V.

  • Webseite: Männer mit Brustkrebs e.V.

  • Beschreibung: Diese Organisation bietet speziell für Männer mit Brustkrebs Beratung, Austausch und Unterstützung. Es gibt auch ein Online-Forum und regelmäßige Treffen.


Deutsche Krebshilfe

  • Webseite: Deutsche Krebshilfe

  • Beschreibung: Bietet umfassende Informationen und Unterstützung für Menschen mit Krebs, einschließlich spezifischer Informationen für Männer mit Brustkrebs.


Frauenselbsthilfe nach Krebs – Bundesverband e.V.

  • Webseite: Frauenselbsthilfe nach Krebs

  • Beschreibung: Obwohl primär für Frauen gegründet, bietet diese Organisation auch Unterstützung für Männer mit Brustkrebs, insbesondere durch die regionalen Gruppen und Beratungstelefone.

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